Literaturkreis Völklingen Ludweiler
Edgar Selge: Hast du uns endlich gefunden weiterlesen
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Birkenfeld hat die zum 1. Januar neu gegründete Hoffnungsgemeinde Nahe-Hochwald ihr künftiges Leitungsgremium eingeführt. Für eine Übergangszeit von etwas mehr als einem Jahr steht der Hoffnungsgemeinde kein Presbyterium vor, sondern ein Bevollmächtigtenausschuss, kurz: BVA. Dieser besteht aus den Pfarrerinnen Jennifer Breuer und Daniela Börger sowie einer Vielzahl aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich bereits in den sechs Ausgangsgemeinden engagiert haben. Den Vorsitz hat Dr. Christine Großmann (Birkenfeld), ihr Stellvertreter ist Stefan Kugler (Türkismühle).
Die Liturgie in diesem zentralen Gottesdienst übernahmen die beiden Gemeindepfarrerinnen, zur Verpflichtung der Gemeindeleitung ist Superintendentin Jutta Walber nach Birkenfeld gekommen. „Das ist ein besonderer Gottesdienst: Er ist er erste, den wir bewusst als Hoffnungsgemeinde feiern“, sagte Jennifer Breuer bei der Begrüßung. Die Pfarrerin unterstrich die besondere Zeit, in der sich die Gemeinde befände – eine Zeit im „Schwebezustand“. Als Gemeinde stehe man am Anfang eines Weges, bei dem man noch gar nicht so genau wisse, wie er aussehen werde. Jennifer Breuer nahm zur Erklärung dieses Schwebezustands Erwin Schrödingers Gedankenexperiment „Schrödingers Katze“ zur Hilfe. Der Predigttext des Sonntags, „Die Hochzeit zu Kana“, kennt diesen Schwebezustand auch zu genüge. Hier ist es Maria, die darauf vertrauen muss, dass ihr Sohn das Richtige tut. In dieser Geschichte geht einer Hochzeitsgesellschaft im Laufe der Feier der Wein aus. Maria, die mit Jesus zu Gast auf dieser Hochzeit ist, bittet ihren Sohn zu helfen…
Das wissenschaftliche Experiment sowie die biblische Geschichte von den Anfängen Jesu Wundertätigkeit beschreiben einen Zustand, in dem Menschen nicht wissen, welche Wirkung eintritt. „So ist es auch hier in der Gemeinde“, schloss Breuer daraus. „Wir sind uns bewusst, dass wir länger warten müssen als Maria und dass wir auf dem Weg vieles vom Altbewährten auf den Prüfstand stellen müssen.“
Bevor die neue Gemeindeleitung, die sich im Gros aus den Presbyterinnen und Presbytern der sechs ehemaligen Gemeinden rekrutiert, ihre Arbeit aufnehmen kann, mussten noch einige Presbyter:innen entpflichtet werden. In Achtelsbach-Brücken ist dies bereits im Anschluss an die Feiertagsgottesdienste 2024 geschehen, in Niederbrombach fand die Entpflichtung der ebenfalls bereits statt. So verabschiedete Pfarrerin Jennifer Breuer lediglich die beiden Niederbrombacher Presbyter Nicole Hahn und Dr. Volker Heidrich, die nicht im BVA weiterarbeiten. Die Presbyterinnen und Presbyter, die als BVA-Mitglieder in der Hoffnungsgemeinde weiterarbeiten, wurden erst kurz vor der Verpflichtung aus ihren alten Ämtern verabschiedet. Passend dazu trug die Gesangssolistin Sinah Fickert, begleitet von Kantor Volker Schöpfer am Piano, „Sei gesegnet“ und „Leben aus der Quelle“ vor. „Ich freue mich, dass ich diese Aufgabe in der neuen Gemeinde übernehmen darf“, sagte Superintendentin Jutta Walber, die dann die Verpflichtung der BVA-Mitglieder vornahm. Sie bat die vielzählig in der Kirche erschienenen Gemeindeglieder darum, dem BVA den gleichen Rückhalt zu bieten wie den ehemaligen Presbyterien. „Der erste formale Schritt ist getan, nun will die Gemeinde gestaltet werden. Dazu ist Ihrer aller Unterstützung erforderlich“, betonte die Superintendentin des Kirchenkreises Obere Nahe. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es einen kleinen Sektempfang.
INFO
Die Evangelische Hoffnungsgemeinde Nahe-Hochwald ist am 1. Januar 2025 durch Fusion der sechs ehemals eigenständigen Kirchengemeinden Achtelsbach-Brücken, Birkenfeld, Bosen, Niederbrombach, Nohfelden und Sötern entstanden. Rund 10.000 Gemeindeglieder in 39 kommunalen Ortschaften in den Kreisen Birkenfeld und St. Wendel gehören ihr an.