01. September 2025

Bergbau-Gedenken mit Gottesdienst in Ensdorf


Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben Christinnen und Christen am Sonntag, 31. August, den „12. Tag des Bergmanns“ am Fuße der Bergehalde Duhamel in Ensdorf gefeiert und dabei des Endes des Steinkohle-Bergbaus im Saarland im Jahr 2012 gedacht. Ursprünglich war die Feier für den 29. Juni geplant gewesen, doch ein Sturm am Vortag hatte das Festzelt so stark beschädigt, dass die Veranstaltung verschoben werden musste.

Anders als in den Vorjahren fanden Gottesdienst und Bergparade nicht auf der Halde statt, sondern im Festzelt auf dem RAG-Gelände neben dem ehemaligen Förderturm. Bei der Bergparade vor Gottesdienstbeginn zogen Abordnungen von Bergmannsvereinen mit ihren Fahnen zur Musik des Blies-Knappenchors Rubenheim zum Gedenkstein, wo sie mit einer Kranzniederlegung der unter Tage tödlich verunglückten Bergleute gedachten. „Ihre Namen sind bei Dir im Himmel geschrieben, wo jedes Menschenleben zählt und niemand vergessen wird“, sagte der Leiter des evangelischen Büros, Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann. Neben dem Dank für die Rettungskräfte und die Seelsorgenden, die bei Katastrophen zur Verfügung stehen, bat er Gott auch um den Schutz der noch aktiven Bergleute in anderen Ländern.

Zu Beginn des Gottesdienstes sprach der Vorsitzende des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine im Saarland, Bernd Mathieu, das traditionelle Bergmanns-Gebet vor der Einfahrt. „Wer Güte sät, wird Frieden ernten“ hatte sich die Leiterin des Katholischen Büros Saarland, Ordinariatsdirektorin Katja Göbel, als Thema ihres geistlichen Impulses gewählt. Ausgehend vom Bibelvers „Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften“ (Jak 3,18), rief Göbel dazu auf, den Frieden nicht im Verhalten der Mitmenschen zu suchen, sondern bei sich selbst zu beginnen: „Ändern kann man nur sich selbst. Aber wenn man sich selbst im Guten ändert, ist dies ein Ansporn für andere, sich ebenfalls im Guten zu ändern.“ Frieden entstehe nicht plötzlich, sondern wachse wie ein Samen durch Geduld und Vertrauen. Frieden sei heute keine Selbstverständlichkeit mehr – das zeigten insbesondere die aktuellen Kriege und Konflikte – etwa in der Ukraine, im Nahen Osten, im Kongo oder im Sudan. Angesichts dessen sei der persönliche Einsatz für ein friedliches Miteinander umso wichtiger. „Vielleicht können wir nicht alle Weltkonflikte lösen. Aber wir können eine Haltung einnehmen, die anders ist. Wir können mit unseren

Worten deeskalieren, wo andere polarisieren. Wir können nicht mit Verachtung reagieren, sondern mit Verständnis – auch in politischen Gesprächen. Wir können uns einsetzen – in unseren Gemeinden, Städten, Initiativen – für eine Kultur der Güte statt Gewalt, des Dialogs statt der Ausgrenzung. Wer Güte sät – im Kleinen – der trägt bei zum Frieden im Großen.“

Die Gottesdienst-Teilnehmenden gedachten ebenfalls des im Dienst in Völklingen getöteten Polizisten Simon B. Den Abschluss der Bergmette bildete das Steigerlied – inklusive des traditionellen Schnäpschens.

 





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